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Sich gemeinsam erinnern

01.07.2024

Mit dem Projekt „Cap Arcona - Gegen das Vergessen“ wird an der Regionalen Schule Klütz nun schon seit 2010 jeweils den Siebtklässlern vor Augen geführt, dass Geschichte „vor der eigenen Haustür“ beginnt. Es ist wichtig, dass man den Fakten nachspürt und sich erinnert, auch wenn oder gerade weil es fast 80 Jahre her ist, dass dieses schreckliche Ereignis in der Lübecker Bucht stattgefunden hat.

Dieses Jahr ergab sich eine Kooperation zwischen der Kirchgemeinde, der Regionalen Schule, der Stadt und dem Förderverein Literaturhaus „Uwe Johnson“. Die Wanderausstellung "Cap Arcona. Erinnern an ein Verbrechen", vom Cap-Arcona-Museum in Neustadt/Holstein erstellt, wurde nach Klütz geholt und ist bis Ende September für jedermann in der St. Marienkirche zu Klütz zu sehen.

Am 21. Juni, 17 Uhr war es so weit. Glockenläuten. Violinen- und Orgelklang von der Empore. Herrn Rolf Kruses Lesung einer Passage aus den „Jahrestagen“ von Uwe Johnson. Begrüßung durch die Pastorin Frau Pirina Kittel. Sehr bewegende Momente.

Herr Wilhelm Lange aus Neustadt und Herr Sven Schiffner aus Grevesmühlen waren unserer Einladung gerne gefolgt. Ihre Redebeiträge haben sich hervorragend ergänzt. Während der eine Historiker eine thematische Einführung zur Wanderausstellung gab, schilderte der andere den wechselvollen Werdegang der Erinnerungskultur im heutigen Nordwestmecklenburg. Angefangen von wahrem Gedenken der Opfer in den Nachkriegsjahren über die Nutzung von Gedenkorten während der DDR-Zeit und welche Vermutungen es gibt, warum der ursprüngliche Gedenkort von Groß Schwansee nach Grevesmühlen verlegt wurde. Und weiter sprach er über die konstruktive Zusammenarbeit von Vertretern aus Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern im Förderkreis Cap-Arcona-Gedenken seit 2002.

Schülerinnen und Schüler der Regionalen Schule Klütz sorgten mit ihrer Lehrerin Angela Pätow für die künstlerische Umrahmung. Der jüdische Kanon „Shalom chaverim“ und das Verlesen des „Fundstücks“ berührten jeden Anwesenden.

Die Friedensaktion „Weiße Tauben“ wurde durch den gleichnamigen Song von Johannes Oerding und den Wunsch „Sei ein Mensch“ eingeleitet. Zum Abschluss der Veranstaltung lud die Gemeindepädagogin Frau Marie Leubner dazu ein, einen Ballon mit einem Friedenswunsch oder -gebet zu versehen, und mit dem gleichzeitigen Fliegenlassen vor der Kirche wurde ein Zeichen der Hoffnung in die Zukunft gesetzt.

Vielen Dank allen fleißigen Helfern und interessierten Besuchern der Eröffnungsveranstaltung.

Das Organisationsteam Pirina Kittel, Marie Leubner, Angela Pätow, Claudia Müller (Kirchgemeinde Klütz-Boltenhagen/Regionale Schule Klütz)

Text & Fotos: Kirchengemeinde Klütz-Boltenhagen
Foto: Personen, die Ballons aufsteigen lassen (c) Norbert Fischer

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