Demonstration in Klütz für die nördliche Umgehungsstraße
Am Samstag, den 16. November 2024, haben knapp 100 Menschen in Klütz für den Bau der nördlichen Umgehungsstraße demonstriert. Die Stadtvertretung hatte zu der Veranstaltung aufgerufen, um ein klares Zeichen für die seit Jahrzehnten geforderte Verkehrsentlastung des Stadtzentrums zu setzen.
Der Demonstrationszug startete um 10 Uhr am ehemaligen Landwirtschaftsbetrieb in der Lübecker Straße und zog durch die betroffenen Straßen bis zum Marktplatz. Begleitet wurde die Demonstration von Fahrzeugen der Freiwilligen Feuerwehr und von landwirtschaftlichen Maschinen, die zeitweise zu Verkehrsstaus führten – eine Beeinträchtigung, die von den Veranstaltern bewusst in Kauf genommen wurde, um auf die prekäre Verkehrssituation hinzuweisen.
Während der Kundgebung hielten mehrere Teilnehmer Reden, in denen sie auf die hohe Verkehrsbelastung aufmerksam machten: Besonders in den Sommermonaten rollen Autos, Wohnmobile, Wohnwagengespanne und landwirtschaftliche Fahrzeuge in Kolonnen durch die engen Straßen der Kleinstadt. Das Kopfsteinpflaster und die historischen Gebäude leiden unter der Belastung ebenso wie die Lebensqualität der Anwohnerinnen und Anwohner.
Seit den 1990er-Jahren gibt es konkrete Pläne für eine Umgehung, die westlich von Klütz an der Klützer Mühle starten und zur Straße nach Boltenhagen führen soll. Trotz mehrfacher Appelle der Stadtvertretung und Aktionen wie einer Unterschriftensammlung 2018 unter dem damaligen Bürgermeister Guntram Jung blieb die Umsetzung durch das Land bisher aus. Zwar wurden 2020 durch Minister Christian Pegel Verkehrszählungen angestoßen, doch die Ergebnisse sind bis heute nicht ausgewertet.
Ein Teil der Klützer Ortsumgehung wurde bereits in den Jahren 1988 bis 1990 sowie 2011 realisiert, jedoch entlasten diese Abschnitte lediglich den Verkehr in Nord-Süd-Richtung. Für den Ost-West-Verkehr fehlt nach wie vor eine Lösung. Mit der Demonstration hoffen die Klützer, das Thema erneut auf die politische Agenda zu setzen.