Klützer Mühle – Wahrzeichen der Stadt

Die Klützer Mühle ist ein beliebtes Ausflugsziel und Wahrzeichen der Stadt und des Klützer Winkels. Schon um 1860 stand auf dem 32 Meter hohen Mühlenberg, der höchsten Erhebung von Klütz, eine Erdholländermühle. Diese fiel jedoch einem Brand zum Opfer. 1904 wurde die Windmühle als Galerieholländermühle in ihrer jetzigen Form von dem Müller Richard Lindemann erbaut, dessen Familie seit 1819 in Niederklütz ansässig war.

In den Zeiten der Weltwirtschaftskrise (1929 – 1931) musste die Mühle zwangsversteigert werden und wechselte 1930 den Besitzer. Sie wurde von Ernst Kibbel, einem Klützer Bauunternehmer, erworben. Er ließ die Mühle um 1936/1937 mit einem Dampfkessel und später mit einem Elektromotor ausstatten, da die Windkraft allein für den Betrieb nicht mehr ausreichte. 1958 drehten sich zwar die Flügel der Windmühle zum letzten Mal, der Mühlenbetrieb ging jedoch bis 1972 weiter. Besonders in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, vor allem in den Nachkriegsjahren, war die Mühle ein wichtiger Faktor, um die Bevölkerung mit Nahrungsmitteln zu versorgen.

Das Getreide von den Feldern des Klützer Winkels wurde in den großen Getreidespeichern am Bahnhof (heute abgerissen) und Im Thurow (heute das Literaturhaus „Uwe Johnson“) gelagert und von dort aus zur Windmühle gebracht.

Nachdem der letzte Müller in den 1970ger Jahren seine Arbeit niedergelegt hatte, war das Gebäude dem Verfall preisgegeben. Einige Klützer Bürger wollten sich damit nicht abfinden und gründeten 1981 die „Volksinitiative zur Rettung der Klützer Mühle“. Der damalige Besitzer, Erich Kibbel, schenkte den Einwohnern die Windmühle, die sie innerhalb von fünf Jahren in einer gemeinschaftlichen Aktion von Handwerkern und freiwilligen Helfern renovierten. Im Zuge dieser Renovierung wurde auch der Anbau errichtet.

In dem denkmalgeschützten Gebäude konnte am 1. Mai 1985 schließlich das erste Restaurant eröffnet werden. Es sollte zu einer der bekanntesten und beliebtesten Gaststätten im Klützer Winkel werden. Nicht nur die tolle Aussicht und das gute Essen lockten Gäste aus Nah und Fern. Auch das interessante Innenleben mit dem gut erhaltenen Mahlwerk und den vielen technischen Vorrichtungen ließ das Herz von Mühlenfans höher schlagen. Im April 2014 lief der Pachtvertrag mit dem damaligen Pächter aus und es folgten zwei Jahre Leerstand. Seit 2016 sind die Klützer Mühle und das gleichnamige Restaurant nach längerer Renovierung wieder geöffnet.