Mit Charme und der ihm eigenen Intensität sang und las er Texte von österreichischen Schriftstellern, die das Kaffeehaus zu ihrer kreativen Heimat gemacht hatten, die dort schrieben, diskutierten, stritten und sich inspirieren ließen: Peter Altenberg, Karl Kraus, Egon Friedell, H. C. Artmann, Arthur Schnitzler, Gerhard Rühm oder André Heller.
Das Kaffeehaus wurde auf diese Weise auch zum Schauplatz von Literatur. Wie in der berühmten Satire von Anton Kuh. In seinem Stammcafé darf die beliebte „Wiener Melange“, eine Mischung aus Kaffee und Milch, auf behördliche Anweisung zwischen 12.00 Uhr und 14.00 Uhr nur separat serviert werden „Dann bringen Sie mir also eine Schale Schwarzen und ein Tipferl Milch“, ergab sich der Schriftsteller ins absurd Unvermeidliche.
Auf seinem heiteren, satirischen und poetischen Streifzug durften natürlich auch andere wienerische Besonderheiten nicht fehlen wie die von Friedensreich Hundertwasser gestaltete Müllverbrennungsanlage Spittelau oder der Zentralfriedhof in Simmering. Viele prominente Wiener sind dort beerdingt. Auch der Sänger Johann Hölzl, besser bekannt als Falco. Sein Song „Rock me Amadeus“ erreichte als bisher einzig deutschsprachiges Lied die Spitze der US- und der britischen Charts. Mitrocken wie bei Falco konnte im Literaturhaus auch das Publikum bei Moritz Stoepel.
Selbstredend trug der aus dem Frankfurter Raum kommende Schauspieler die Texte und Lieder auf Wienerisch vor. Alle Plätze im Literaturhaus „Uwe Johnson“ waren ausverkauft. Moritz Stoepel ist nun schon ein „guter Bekannter“, der bereits zum 17. Mal mit seinen faszinierenden literarisch-musikalischen Programmen in Klütz war. Auch an anderen Orten im Klützer Winkel war er bereits zu hören und zu sehen, unter anderem im Biohotel Gutshaus Stellshagen.
Auf ein nächstes Mal!
Fotos: Barbara Stierand